Logbucheintrag: 03.09.04
Position: Gouvia Marina, Korfu
Wetter: wolkenloser Himmel, sehr heiß, 33 °C
Es ist wieder Marinatag. Morgen früh treffen Gisbert und Daniela ein. Für uns heißt es Wäsche waschen, Boot saubermachen, schon mal einkaufen usw. So schön es auch ist mal in einer Marina am Steg zu liegen, für uns bedeutet es meist Arbeit.
Logbucheintrag: 04.09.04
Position: Sivota, griech. Festland
Wetter: leicht bewölkt, angenehme 28 °C
Um 6.30 Uhr heißt es für uns aufstehen. Um 8 Uhr ist Uwe schon auf dem Weg ins Internet und um 8.45 Uhr stehen Gisbert und Daniela vor unserem Bug. Das Wetter ist zu schön, um den heutigen Tag noch in der Marina zu verbringen. Nach einem Tankstopp noch ein Ankerstopp in der Bucht vor dem Lidl zwecks Proviantaufnahme. Uwe bleibt zur Sicherheit an Bord, während Dani, Gisbert und ich mit dem Dinghi an Land rudern und im Lidl für die nächsten Tage einzukaufen. Gegen Mittag können wir dann endlich Richtung Sivota aufbrechen. Leider lässt uns der Wind im Stich und so motoren wir die ganze Strecke.
Logbucheintrag: 05.09.04
Position: Gaios, Insel Paxos
Wetter: stark bewölkt, Gewitterneigung, 26 °C
Unser heutiges Ziel ist Gaios auf Paxos. Gegen 13 Uhr legen wir ab. Wir sehen ein Gewitter vom Festland nach Paxos ziehen, mehr oder weniger direkt an uns vorbei. Böen um 20 Knoten Wind gegen uns, die Dünung kommt aus Nordwest, der Wind aus Süden. Während Dani sich ganz wohl fühlt wird Gisbert ein wenig von Seekrankheit geplagt. Aber durch gezieltes Frage- und Antwortspiel können wir ihn gut ablenken und dann ist auch schon die Einfahrt zum Hafen von Gaios in Sicht. Nachdem wir sicher am Kai festgemacht haben gönnen wir uns ein Ankommensbier. Es ist ja auch schon 16.30 Uhr. Gisberts Unwohlsein ist wie weggezaubert.
Logbucheintrag: 06.09.04
Position: Lakka, Insel Paxos
Wetter: leicht bewölkt, 25 °C
Wenn man schon in Gaios liegt, sollte man sich auch den Ort anschauen. Er ist wirklich sehenswert. Noch vor dem Frühstück brechen wir zu einem Spaziergang auf. Gisbert und Dani sind begeistert. Der Ort ist sehr gemütlich und hat Flair. Besonders dann, wenn die vielen Italiener zu Besuch sind. Nach einem späten Frühstück brechen wir wieder gegen 13 Uhr auf. Heutiges Ziel sollte eigentlich Parga am Festland sein. Aber eine sehr unangenehme Dünung aus Süden und nur wenig Wind aus nördlicher Richtung läßt uns Kurs auf Lakka, im Norden der Insel, nehmen. Bei leichten W-NW Winden um 15 Knoten kreuzen wir auf und gehen bald in der schönen Bucht vor Anker. Am Abend dreht der Wind weiter auf NW. Hoffentlich dreht er nicht noch auf NE. Dann steht nämlich Schwell in die Bucht und läßt das Schiff unangenehm schaukeln. Aber wir haben Glück, denn der Wind laut zur Nacht wieder mal ab. Die Nacht bleibt ruhig.
Logbucheintrag: 07.09.04
Position: Sivota, griech. Festland
Wetter: leicht bewölkt, 26 °C
Am Morgen kommt der Wind aus W-SW Richtung. Optimal, um nach Sivota zurück zu segeln. Aber bereits nach 1/3 der Strecke herrscht Windstille. Also schalten wir wieder mal den Motor dazu.
In Sivota angekommen frühstücken wir erst mal ausgiebig, bevor wir im Dinghi zu einer Bade- und Schnorcheltour rund um die kleinen Inseln aufbrechen. Zum Abendessen wünscht sich die Crew Gyros und so statten wir dem Pitta Club einen Besuch ab. Dann geht&Mac226;s wie so oft zu Andreas in unser Stammlokal in die Bamboo Place Bar. Dort treffen wir Werner und Lissy von der SY Aquiva wieder. Auch sie haben Besuch aus Deutschland. Bis weit nach Mitternacht sitzen wir alle gemütlich zusammen.
Logbucheintrag: 08.09.04
Position: Sivota, griech. Festland
Wetter: bewölkt, 24 °C
Auch mit Dani und Gisbert unternehmen wir eine Rollertour entlang der Küste. Wir fühlen uns hier sehr wohl und möchten unserem Besuch die schönen Ecken dieser Gegend zeigen. Und sie lassen sich von uns anstecken.
Logbucheintrag: 09.09.04
Position: Ormos Valtou, griech. Festland
Wetter: bewölkt, 24 °C
Wir Frauen sind heute ein wenig müde und bleiben an Bord, während die Männer mit dem Dinghi zum Baden fahren. Der Wetterbericht kündigt für heute 6 Beaufort, lokal 7 BF aus nördlichen Richtungen an. Als es um 16 Uhr noch immer ruhig ist, beschließen wir doch noch eine Bucht weiter zu segeln. Etwa 15 Minuten nach unserer Abfahrt frischt der Wind bis auf 22 Knoten direkt auf die Nase auf. Wir kreuzen auf, nehmen sogar ab und zu Wasser. Gut, dass es nur 10 Seemeilen sind. Uwe hat die Inspiration und seine Crew gut im Griff und eigentlich macht es allen Spaß bei diesen Bedingungen zu segeln. Wir wissen ja auch, dass es nur 10 Seemeilen bis in die nächste Ankerbucht sind. Auch später vor Anker nach dem Sonnenuntergang zeigt der Windmesser noch 23 Knoten. Doch dann flaut er endlich ab und dreht. Wir genießen wieder mal eine ruhige Nacht.
Logbucheintrag: 10.09.04
Position: Gouvia Marina, Korfu
Wetter: leicht bewölkt, 25 °C
Um 7.15 Uhr heißt es Anker auf. Diesmal stimmt die Windrichtung nur leider nicht die Stärke und so Motorsegeln wir nach Gouvia. Während wir unsere Inspiration wieder klar machen für die nächsten vier Wochen, erkunden Gisbert und Dani die Hauptstadt Korfus &Mac246; Kerkira. Wenn wir schon selber keine Fische fangen, so lassen wir sie uns doch gern schenken. Ein Berufsskipper, der auch am Morgen mit einer Yacht direkt aus Mallorca neben uns festgemacht hat, schenkt uns einen etwa 3 kg schweren Thunfisch. Er hat keine Zeit ihn zuzubereiten und möchte ihn aber auch nicht verkommen lassen. Darum schenkt er uns den Fisch. Am Abend ist Gisbert ganz in seinem Element. Er ist ein hervorragender Koch und Fischspezialist und für die Zubereitung des Thunfischs zuständig. Und er macht ist wie immer erstklassig.
Logbucheintrag: 11.09.04
Position: Sivota, griech. Festland
Wetter: leicht bewölkt, 26 °C
Gegen 6.30 Uhr am Morgen gehen Dani und Gisbert von Bord. Später bekommen wir Besuch von Andrees Vater. Wir hatten ihn mit Andree gestern beim Einlaufen der SY Achterdiek verwechselt. Er hat daraufhin mit seinem Sohn telefoniert und lässt Grüße ausrichten. Andree wird Anfang Oktober noch mal zum Segeln nach Korfu kommen. Am späten Mittag verlassen wir die Marina und brechen wieder nach Sivota auf. Wie so häufig haben wir den Wind direkt auf die Nase. Im Wir gehen in dem Kanal zwischen den Inseln werfen wir den Anker. Es ist kaum Wind aber die vielen vorbei fahrenden Motorboote, vor allem von Italienern, lassen uns schaukeln. Es scheint ihnen Spaß zu machen. Statt Rücksicht zu nehmen geben sie extra noch mehr Gas. Gut, dass die Nacht ruhig verläuft.
Logbucheintrag: 12.09.04
Position: Sivota, griech. Festland
Wetter: sonnig, 27 °C
Am Vormittag verholen wir in die kleine Marina. Dort kann Uwe in aller Ruhe am Teakdeck arbeiten, während ich einen kleinen Bummel durch den Ort mache.
Logbucheintrag: 13.09.04
Position: Gaios, Insel Paxos
Wetter: sonnig, 28 °C
Am späten Vormittag segeln wir weiter nach Gaios. Hier legen wir vor eigenem Anker mit Landleine an. Neben uns liegt die SY Quo Vadis, eine Halberg Rassy 49. Der Skipper stellt sich als Manfred vor. Er ist mit seiner Frau schon seit vielen Jahren unterwegs. Während wir uns so unterhalten versucht eine Charteryacht zu ankern. Sie benötigt mehrere Versuche und dabei verhakt sich ihr Anker in Manfreds Ankerkette. Wir nehmen Manfreds Yacht längsseits, dann bringt er den Anker neu aus. Die Crew auf der Charteryacht ist völlig überfordert. Sie suchen sich einen neuen Ankerplatz und schließlich klappt es auch bei ihnen. Aber was wäre gewesen, wenn Manfred nicht an Bord gewesen wäre und wir auch nicht?
Logbucheintrag: 14.09.04
Position: Preveza, Ambrakischer Golf, griech. Festland
Wetter: sonnig, 25 °C
Gegen 9.30 Uhr brechen wir nach Preveza auf. Wieder bewahrheitet sich der Spruch: entweder es ist zuviel oder zu wenig Wind und meist noch aus der falschen Richtung. Unter Segeln aber mit Motor legen wir die 30 Seemeilen zurück. In der halbfertigen Marina von Preveza gehen wir bei Max und Gisela längsseits. Wir tragen Max bereits im Juni in Sivota und kennen ihn von unserer Winterzeit in Monastir. Die Welt ist ja so klein...
Logbucheintrag: 15.09.04
Position: Preveza, Ambrakischer Golf, griech. Festland
Wetter: leicht bewölkt, böiger Wind, 25 °C
Mit dem Dinghi fahren wir durch den Kanal von Preveza auf die andere Seite des Seeufers nach Aktio. Dort befinden sich drei Werften, die Landliegeplätze anbieten. Wir sind auf der Suche nach einem Landliegeplatz für die Winterzeit und wollen uns vor Ort informieren. Die Cleopatra Marina überzeugt uns mit ihren Einrichtungen und ihrem Service. Hier werden wir unsere Inspiration wohl im Winter an Land stellen.
Der Tag ist recht windig und am Abend sind Jeans und Fleece Pullover angesagt. Geht der Sommer bereits dem Ende zu?
Logbucheintrag: 16.09.04
Position: Tranquil Bay bei Nidri, Lefkas
Wetter: sonnig, leichter Wind, 27°C
Um 8.30 Uhr legen wir ab, passieren um 10 Uhr die Schwenkbrücke von Lefkas und weiter geht&Mac226;s in die Bucht von Vlikho. Aber dort haben sich ekelig dicke Quallen in Massen versammelt. Wir trauen uns nicht zu baden. Darum verholen wir in die Tranquil Bay gegenüber von Nidri. Sie scheint quallenfrei zu sein. Das Wetter zeigt sich doch wieder von seiner schönsten Seite. Tagsüber ist es richtig heiß und eine laue Nacht steht uns bevor. Es ist viel wärmer als an den zurückliegenden Tagen.
Logbucheintrag: 17.09.04
Position: Vlikho Bay bei Nidri, Lefkas
Wetter: sonnig, 29°C
Am Morgen verlegen wir vor die Insel Skorpio. Es wird richtig schön heiß und wir geniessen die häufige Abkühlung im super klaren, herrlich frischen Wasser ohne Quallen!!!! Kein Lüftchen weht. Auch am Nachmittag bleibt der Wind aus und wir motoren zurück. Der Anker fällt in der Vlikhobucht. Es sind Gewittermeldungen durchgegeben worden und in dieser Bucht ist ausreichend Platz zum Schwojen und gut haltender Ankergrund. Mit dem Dinghi geht&Mac226;s noch schnell nach Nidri zum Einkaufen und ins Internet. Es ist bereits dunkel, als wir zurückfahren. Und obwohl bei uns kein Ankerlicht brennt, findet Uwe unsere Inspiration problemlos. Was nun mal eben ein guter Skipper ist......
Glücklicherweise zieht das Gewitter nur über das Festland. In der Ferne sehen wir die Blitze heftig zucken, so wie bei einem guten Feuerwerk. Der Himmel wird immer wieder hell erleuchtet.
Logbucheintrag: 18.09.04
Position: Vlikho Bay bei Nidri, Lefkas
Wetter: leicht bewölkt, 28°C
Nach unserem morgendlichen Badestopp vor der Insel Skorpio nutzen wir die leichte Brise für einen kleinen, aber sportlichen Segeltrip. Wir legen unseren Kurs auf die nahegelegene Insel Kalamos. Vor uns segelt eine wunderschöne 56 Fuß Oyster. Obwohl sie unter Vollzeug segelt und wir nur mit unserer Genua, kommen wir ihr doch ein gutes Stück näher. Das liegt wohl daran, dass sie gerade weniger Wind abbekommt als wir. Der Skipper der Oyster scheint an einer kleinen Regatta interessiert zu sein. So wie Uwe beginnt auch er seine Segel zu trimmen und macht und tut &Mac246; zupf hier, zupf da. Letztendlich haben wir doch keine Chance die Oyster zu überholen. Wenn wir unser Großsegel gesetzt hätten, hätte es bestimmt anders ausgesehen......
Logbucheintrag: 22.09.04
Position: Vlikho Bay bei Nidri, Lefkas
Wetter: leicht bewölkt, 25°C
Bereits am Vormittag lädt uns der Wind zu einem richtigen Segeltörn ein. Unter Vollzeug kreuzen wir gegen 18 Knoten Wind auf im Kanal zwischen Meganisi und Lefkas Richtung Süden. Aus dem Kanal heraus auf die freie See legen wir den Kurs an auf Kefalonia. Aber der Wind steht uns direkt auf die Nase. Also fallen wir ab und segeln hoch am Wind bei gut 23 Konten Wind Richtung Ostküste von Ithaka. Unsere Inspiration läuft gute 8,5 Koten. Uwe jauchzt vor Vergnügen. Selten hatten wir derart gute Segelbedingungen. 2 Seemeilen vor Frikes legen wir einen neuen Kurs an auf die Südspitze Meganisis. Um die Südspitze herum an der Ostküste entlang erreichen wir am Nachmittag unsere Badebucht vor der Insel Skorpio. Nach diesem traumhaften Segeltag erfrischen wir uns mit einem Sprung in das herrliche Wasser. Am Abend ist Uwe ganz erschöpft. Hat er doch den ganzen Tag am Ruder gestanden und jede Minute voll ausgekostet. Welcher Skipper lässt bei derart grandiosen Segelbedingungen schon den Autopiloten arbeiten...
Logbucheintrag: 24.09.04
Position: Vlikho Bay bei Nidri, Lefkas
Wetter: stark bewölkt, 24°C
Dunkle Wolken hängen über der Bucht, ab und zu fällt ein Regentropfen. Wir liegen gemütlich vor Anker und lesen. Dabei beobachten wir die kommenden und gehenden Boote. Wir trauen unseren Augen nicht, als wir die SY Sapphire Voyager mit Jo und Keith an Bord entdecken. Wir haben sie im Mai in Crotone kennen gelernt und sind gemeinsam nach Korfu gesegelt. Am Nachmittag schauen sie auf eine Tasse Tee bei uns vorbei. Neben uns liegt auch die 56 Fuß Oyster - SY Fario -, mit der wir uns vor einigen Tagen ein kleines Rennen geliefert haben. Am Nachmittag kommt das Skipperpaar in ihrem Dinghi bei uns längsseits und lädt uns auf einen Drink am Abend zu sich an Bord ein. Hocherfreut nehmen wir die Einladung an. Wir lernen weitere Gäste von Michael und Serina kennen. Ihre Freunde Robin und Sarah und Bob und Trudi treffen kurz nach uns ein. Es ist ein richtiges Dreiländertreffen: unsere Gastgeber und Robin und Sarah aus GB, Bob und Trudi aus NL und wir. Die Kommunikation in Englisch klappt ausgezeichnet. Wir haben viel Spaß, es wird viel gelacht. Sie laden uns ein mit Ihnen zum Essen auszugehen. In Robins riesigem Schlauchboot, in dem wir mit 8 Personen problemlos Platz finden, fahren wir an den Rand der Bucht direkt zum Restaurant Elenor. Mit dieser Familie sind die drei Paare gut bekannt und wir werden herzlich begrüßt und bedient. Während des Essens erfahren wir mehr über die beruflichen Hintergründe der Anwesenden. Michael hat ein Unternehmen in der Nähe von London, das Forelleneier innerhalb Europas bis nach Dubai vertreibt. Serina ist Immobilienmaklerin. Robin und Sarah sind Berater für Nahostprojekte/Geschäfte und Bob und Trudi besaßen ein Antiquitätengeschäft in den Niederlanden. Trotz der großen unternehmerischen Erfolge ist weder Arroganz noch Überheblichkeit zu spüren. Wir fühlen uns in dieser Runde sehr wohl. Doch auch jeder schöne Abend geht einmal zu Ende. Als Robin uns bei unserer Inspiration abgesetzt hat bedanken uns für den wirklich schönen Abend.
Logbucheintrag: 25.09.04
Position: Vlikho Bay bei Nidri, Lefkas
Wetter: stark bewölkt, 24°C
Sturmwarnung für die Adria und das Ionische Meer. Gegen 9 Uhr kommt Michael in seinem Dinghi längsseits und bringt uns seine Visitenkarte und den Wetterbericht vorbei. Falls wir mal in der Nähe von London sind, sollen wir mal bei ihnen vorbei schauen. Sie segeln heute nach Lefkas und morgen fliegen sie zurück nach London.
Im Laufe des Vormittags nimmt der Wind zu, in Böen bis 32 Knoten. Hoffentlich werden wir von Gewitterstürmen verschont.
Logbucheintrag: 26.09.04
Position: Vlikho Bay bei Nidri, Lefkas
Wetter: stark bewölkt, Gewitter, 22°C
Es ist keine Wetterbesserung in Sicht. Gewitter, Regen, Sturmböen. Wir verholen in die Südwestecke der Bucht. Der Anker hält gut, als nachts heftige Gewitter mit Schauer- und Sturmböen über die Bucht hinwegziehen.
Logbucheintrag: 27.09.04
Position: Lefkas-Stadt, Lefkas
Wetter: stark bewölkt, 23°C
Nach dem wir uns im Internet über die weitere Wetterentwicklung informiert haben, entschließen wir uns heute noch nach Lefkas und morgen früh weiter nach Sivota zu segeln. Wir wollen Anker auf gehen, bekommen aber den Anker nicht hoch. Uwe fährt vorwärts, rückwärts und macht und tut, aber der Anker hängt fest. Mit großer Mühe und unter höchster Belastung unserer Ankerwinsch ziehen wir den Anker bis kurz unter die Wasseroberfläche hoch. Er hängt in einer sehr dicken Trosse. Mit einem scharfen Messer bewaffnet fahre ich mit dem Dinghi zum Bug und schneide die Trosse durch. Nach gut 45 Minuten Ankermanöver sind wir endlich frei. Auf geht&Mac226;s nach Lefkas.
Logbucheintrag: 28.09.04
Position: Sivota, griech. Festland
Wetter: bewölkt, 24°C
Um 5.45 Uhr klingelt der Wecker. Wir nehmen die erste Brücke um 7 Uhr. Erst können wir segeln, aber dann lässt der Wind wieder nach und wir schalten den Motor dazu. Wir erleben einen Wechsel zwischen dichten Wolken und Sonne. Aber es ist angenehm warm. Der Wind weht leicht aus S-SE, während der Schwell von 0,75 &Mac246; 1 m Höhe aus SW kommt. Keine Chance für uns die Strecke von 40 Seemeilen zu ersegeln. Unklar ist auch die weitere Wetterentwicklung. Immer wieder ziehen dichte Wolkenfelder über uns hinweg. Am Nachmittag erreichen wir Sivota und bekommen einen Längsseitsplatz in der halbfertigen Marina. Dann beginnt es auch schon zu regnen und der Himmel bleibt grau in grau. Am frühen Abend machen wir unsere &Mac179;gewohnte Runde. Zum Abendessen gehen wir in Georgeos Familiy Restaurant. Dort treffen wir nach dem Essen Tina. Gemeinsam zieht es uns weiter zu Andreas in die Bamboo Place Bar, unserem Stammlokal, wo wir auf unser Wiedersehen bei einem Gläschen Ouzo anstoßen. Auch Andreas erinnert sich an uns. Wie immer begrüßt er Uwe &Mac246; wie auch übrigens fast jeden anderen Gast : hello my friend.... In der Nacht prasselt Regen auf unser Deck und in der Ferne sind Gewitterdonner zu hören.
Logbucheintrag: 29.09.04
Position: Sivota, griech. Festland
Wetter: leicht bewölkt, 25°C
Nach einem regnerischen Morgen klart es endlich auf. Die Sonne und der blaue Himmel locken uns zu einer Badetour mit dem Dinghi in unsere Lieblingsbucht. Der Wind ist zwar frisch aber das Wasser herrlich warm.
Die kleine Marina wird im Laufe des Tages recht voll. Vor uns liegt ein Motorboot unter deutscher Flagge von knapp 10 m Länge. Es gehört einem älteren Mann, der damit allein herum fährt. Ein Chartersegelboot legt sich am späten Nachmittag längsseits an das Motorboot, als der alte Mann nicht an Bord ist. Später geht die Crew des Chartersegelbootes ebenfalls von Bord. Es dämmert bereits, als der alte Mann zurück kehrt und sich fürchterlich darüber aufregt, dass es jemand gewagt hat, bei ihm längsseits zu gehen. &Mac179;Wir sind doch nicht auf dem Campingplatz, ruft er. Er veranstaltet ein großes Trara und bindet einfach das längsseits festgemachte Boot los. Uwe versucht ihn noch zur Vernunft zu bringen, aber es ist zwecklos. Der alte Mann scheint auch noch betrunken zu sein. Gott sei Dank bemerkt er nicht die Spring, die das Segelboot an seinem Boot noch hält. Zusammen mit einem anderen Segler verholt Uwe das Segelboot längsseits an unsere Inspiration. Wie gut, dass Windstille herrschte. Aber so etwas haben wir zuvor noch nicht erlebt.
Logbucheintrag: 30.09.04
Position: Sivota, griech. Festland
Wetter: leicht bewölkt, 25°C
Als ich am Morgen auf dem Weg vom Einkaufen bei den Fischern vorbei gehe, kann ich dem Angebot nicht widerstehen und kaufe einen fangfrischen Fisch für 3 EURO. Es ist eine Art von Thunfisch, die bei den Einheimischen nicht ganz so beliebt ist, wie mir Tina erzählt. Als ich an Bord klettern will, sagt Uwe: wir haben Besuch. Ich kann niemanden entdecken. Aber doch, da liegt ein kleines blondes Hündchen in unserem Cockpit. Uwe ist völlig hingerissen. Es ist das kleine Hündchen, mit dem ich heute morgen kurz gespielt habe, bevor ich zum Einkaufen gegangen bin. Dann rief eine Frau auf einem Charterboot nach ihm. Uwe erzählte, dass das Boot ohne das Hündchen abgefahren sei. Es sei ihnen gestern zugelaufen und sie könnten es nicht mitnehmen. So hat Uwe sich der armen Seele angenommen. Er ist total vernarrt in den Hund und ich bin abgemeldet. Der Hund hat uns wohl adoptiert, denn er läuft ohne Leine neben uns in den Ort. Wir schauen bei Tina vorbei und fragen sie um Rat. Wer würde dieses Hundebaby nehmen? Tina bastelt uns erst einmal ein Halsband. Sie will eine Freundin fragen. Das eigentliche Problem ist, dass es hier viele herrenlose Hunde gibt &Mac246; so wie in vielen südlichen Ländern. Wir machen die Wasserprobe. Im Dinghi fahren wir mit dem Hund in unsere Lieblingsbucht. Während Uwe und ich ins Wasser gehen bleibt der Hund erst am Strand und jault. Er will zu uns, traut sich aber nicht. Ich locke und rufe ihn und siehe da, er kommt zielstrebig in meine Arme geschwommen. Welch ein Vertrauensbeweis. Wir sind ganz gerührt. Können wir ihn nicht doch behalten? Am späten Nachmittag kaufen wir Hundefutter und sprechen alle Leute an, ob sie Interesse an unserem Hündchen hätten. Ein junges holländisches Pärchen ist Feuer und Flamme. Sie wollen es sich überlegen und sich morgen melden. Uwe wächst über sich hinaus. Als wir schlafen gehen, darf der Hund mit in die Achterkabine. Er bekommt seinen Schlafplatz direkt an unserer Koje. Uwe schläft ein &Mac246; immer mit einer Hand am Hund. Und nachts, als der Hund unruhig wird, steht Uwe auf und geht mit ihm Gassi.