Logbucheintrag: 02.04.03
Position: Cagliari (Sardinien)
Wetter: bewölkt mit sonnigen Abschnitten, 19°C
Wie lieb von Udo und Margit. Sie unternehmen mit uns in ihrem Auto einen Ausflug an der Küste entlang zur Costa del Sud &Mac246; ein herrliches Stück Erde im Südwesten Sardiniens. Wir besuchen u.a. die Stadt Pula und die Ausgrabungsstätte Nora. Wir halten an herrlichen Buchten mit türkisfarbenem Wasser und weißen Sandstränden. Auf Sardinien ist Frühling und die Pflanzen blühen und wachsen und die Natur präsentiert sich in vielen verschiedenen kräftigen Grüntönen. Wir sind von diesem Anblick überrascht und begeistert. In der Bucht von Teulada besuchen wir noch einen Yachthafen, den wir in den nächsten Tagen per Boot ansteuern wollen. Dort stärken wir uns mit Brot, Käse, Schinken, Salami und Getränken &Mac246; also einer richtigen zünftigen - am Strand, bevor es durch das Landesinnere langsam wieder Richtung Gagliari geht. Ohne Udo und Margit hätten wir eine der schönsten Ecken Sardiniens nie kennengelernt. Nochmals herzlichen Dank an Euch beiden.
Logbucheintrag: 04.04.03
Position: Cagliari (Sardinien)
Wetter: sonnig, 19°C
Am Morgen verwöhnt Uwe mich mit einem schönen Frühstück. Kaum später klingelt das Telefon und meine lieben Eltern gratulieren mir zum Geburtstag. Wie schön wäre es jetzt mit ihnen den Tag zu verbringen. Aber spätestens im Juni besuchen sie ja uns auf Mallorca. Auch meine beiden Schwestern melden sich später. Wie schön es doch ist eine Familie zu haben. Einfach toll..........
Gemäß meinem Wunsch machen wir uns mit dem Fahrrad auf den Weg zu einer kurzen Einkaufsfahrt mit Abstecker zur Vinothek. Um 12.30 Uhr sind wir zurück, denn dann hat Uwe einen Friseurtermin bei Margit. Sie ist zwar keine gelernte Friseurin, schneidet Udo aber seit mehr als 30 Jahren die Haare. Mit einem perfekten Schnitt kommt Uwe sehr zufrieden zurück. Margit kann es eben!!
Um 15.30 Uhr treffen dann meine Kaffeegäste ein. Udo und Margit, Bruno und Marc mit seinen beiden Mädels. Regina und Michele sind leider verhindert, sie treffen sich mit einem Makler zwecks Landbesichtigung. Es wird ein schöner Nachmittag und die letzten Kaffeegäste schmeiße ich von Bord, als wir, d. h. Udo und Margit und Uwe und ich, zum Internetcafe aufbrechen, da ich gerne noch Geburtstagsgrüße lesen möchte. Anschließend geht es in unsere Stammstehpizzeria in der Via XX.Septembre. Dort gibt es eine super Pizza in drei verschiedenen Größen zu guten Preisen. Udo besteht darauf, noch bei sich an Bord auf das Geburtstagskind anzustoßen. Um Mitternacht fallen Uwe und ich müde und auch ein wenig angeschickert in die Koje. Es war ein schöner Tag.
Logbucheintrag: 05.04.03
Position: Cagliari (Sardinien)
Wetter: sonnig, 18°C
Heute holen wir Cornelia, unser erster Besuch in dieser Segelsaison, am Nachmittag vom Flughafen ab. Udo hat uns dafür extra sein Auto geliehen. Obwohl wir die richtige Autobahnausfahrt ein bis zwei Mal verpassen, sind wir pünktlich Am Flughafen in der Ankunftshalle. Für Cornelia ist es der absolute Temperaturschock im positiven Sinne natürlich. Um 15 Uhr bei 3 Grad und Schneeregen in München und dann um 17 Uhr bei gut 20 Grad in der Sonne in Cagliari, das hat doch was, oder?
Logbucheintrag: 06.04.03
Position: Cagliari (Sardinien)
Wetter: leicht bewölkt, 20°C, windig
Wir möchten Conny die Altstadt von Cagliari zeigen und unternehmen mit Udo und Margit zusammen einen Spaziergang durch die schönen Gassen der Stadt. Während die Männer sich anschließend in einem Café ausruhen, nehmen wir Frauen uns ausgiebig Zeit für einen Bummel durch eines der am Sonntag geöffneten Kaufhäuser. Obwohl uns viele nette Kleidungsstücke durch die Hände gleiten bleiben wir standhaft. An Bord brauche ich (leider) keine neuen Kleider.........Margit hat das gleiche Problem, sie würde gerne kaufen, aber eigentlich braucht sie gar nichts......
Logbucheintrag: 07.04.03
Position: Cagliari (Sardinien)
Wetter: leicht bewölkt, 22°C,
Wir nehmen Udos Angebot gerne an und fahren mit seinem Auto zum außerhalb der Stadt gelegenen Carrefour zum Lebensmittel bunkern. Dafür laden wir beide am Abend zum Essen bei uns an Bord ein. Uwe serviert Hähnchenbrust mit Dijonsenf bestrichen in Weißwein-Estragonsauce nach einem Rezept von Hanna.
Logbucheintrag: 08.04.03
Position: Cagliari (Sardinien)
Wetter: sonnig, 23°C, leicht bewölkt
Ich nutze Margits Haarschneidekünste und lasse mir von ihr am Nachmittag meinen Sommerhaarschnitt verpassen und der ist verdammt kurz. Da wir wirklich nun morgen abfahren wollen, gehen wir auf Uwes Wunsch hin am Abend zum allerletzten Mal zu unserer Lieblingsstehpizzeria. Udo und Margit sind natürlich auch dabei.
Logbucheintrag: 09.04.03
Position: von Cagliari nach Teulada /Sardinien
Wetter: sonnig, 22°C
Heute ist es definitiv. Wir verlassen Cagliari, die Stadt, in der wir so viele schöne Stunden verbracht und so viele liebe Menschen kennen gelernt haben. Um 8 Uhr heißt es Leinen los. Die Fahrt verläuft sehr schaukelig. Die letzten Tage Starkwind haben eine recht hohe Restwelle hinterlassen. Teils motoren, teils segeln wir, doch das kräftige Hin- und herschaukeln ist sehr gewöhnungsbedürftig. Da wir nur etwa 35 Seemeilen vor uns haben ist ein Ende absehbar. Gegen 14.15 Uhr liegen wir auch schon sicher am Steg in der Marina von Teulada. Wie oft hatte man uns erzählt, dass man hier kostenlos liegen könnte. Denkste. Seit April gibt es einen offiziellen Marinabetreiber und der kommt auch bald zum Kassieren.
Wir genießen trotzdem unseren Aufenthalt und passend zum Sonnenuntergang gibt es einen Sundowner Uwe Spezial.
Logbucheintrag: 10.04.03
Position: Teulada /Sardinien
Wetter: leicht bewölkt, 23°C
Die Windvorhersage lässt uns einen weiteren Tag in Teulada verbringen. Aber es lohnt sich allemal, denn die Umgebung ist einen schönen Sparziergang wert. Die Marina liegt inmitten eines Naturschutzgebietes. Um uns herum sind sanfte Hügel, die über und über mit blühenden Sträuchern und Büschen bewachsen sind. Und die Sonne zeigt sich von ihrer besten Seite.
Logbucheintrag: 11.04.03
Position: von Teulada nach Carloforte/Sardinien
Wetter: sonnig, 21°C
Um 8 Uhr brechen wir auf Richtung Carloforte. Der italienische Wetterbericht meldet zwar Südwest 7, doch wir haben Flaute und müssen motoren. Unangenehm ist nur die Restwelle vom Vortag, die uns hin- und herschaukeln lässt. Gegen 14 Uhr erreichen wir dann Carloforte. Das ist auch gut so, denn kurz danach kommt viel Wind auf. Da haben wir ja den gerade den richtigen Zeitpunkt erwischt. Die örtliche Marina ist neu und nur wenig belegt, so können wir längsseits festmachen. Kurz zuvor ist ein anderer Segler eingetroffen, der uns beim Anlegen behilflich ist. Es sind Paul und Ian mit Hund Tabo, auf dem Weg die Türkei. Nachdem wir unsere Inspiration soweit klargemacht haben, gehen wir auf einen Drink und einen Schnack zu ihnen rüber.
Logbucheintrag: 12.04.03
Position: Carloforte/Sardinien
Wetter: sonnig, 22°C, windig
Ein weiterer Tag in Carloforte. Der Wetterbericht meldet starke Winde aus südwestlicher Richtung mit Beaufort 7 und das ist zuviel. Wir machen einen Spaziergang in die nähere Umgebung von Carloforte. Ian hat Langeweile und begleitet uns. Die Gegend um Carloforte ist herrlich und zu dieser Zeit grünt und blüht es auch hier. Überall finden wir nette weiße Häuser, vermutlich Wochenend- oder Sommerhäuser der Italiener. Am frühen Abend schauen Ian und Paul mit Hund Tabo auf einen Drink an Bord vorbei. Der Hund ist nicht gerade klein und wiegt etwa 45 kg. Als auf der Promenade Kinder mit Knallfröschen spielen schreckt der Hund vor Angst zusammen und versucht in seiner Panik durch unser Cockpit die Stiege hinunter in unseren Salon zu kommen. Nur mit viel Mühe und Kraftaufwand können wir den Hund davon abhalten. Er zittert am ganzen Körper. Wir beschließen unser Zusammentreffen und verabreden uns gemeinsam heute Abend auf einen Drink in die Internetbar.
Logbucheintrag: 13.04.03
Position: Carloforte/Sardinien
Wetter: sonnig, 23°C, windig
Heute ist Palmsonntag und wohl auch ein Feiertag in Carloforte. Am Vormittag bummeln wir durch den Ort. Auf den Strassen und besonders auf dem Platz vor der Kirche ist ein Gewimmel von Menschen. Es scheint ein intaktes Gemeindeleben zu geben, denn alles trifft sich hier: jung und alt. Am Nachmittag legt vor uns ein Motorboot mit zwei Deutschen an. Ihr Anlegemanöver wird von uns kritisch beäugt und wir können das Lästern einfach nicht lassen. Segler und Motorbootfahrer sind angeblich verfeindet, na ja, jedenfalls nicht verbrüdert. Wir erfahren, dass sie das Boot gestern auf Mallorca gekauft haben und kurz entschlossen haben sie sich heute morgen auf den Weg nach Sizilien gemacht mit geplantem Zwischenstopp in Carloforte, mit einem Dieselverbrauch von über 800 Litern nur bis hierher. Und ihr Tank ist jetzt komplett leer. Sie müssen in einer Woche in Kroatien sein. Na dann mal schönen Dank, denn seid Tagen bläst der Wind mit 7 &Mac246; 8 Beaufort aus östlicher Richtung mit unangenehm hohen Wellen. Viele Segler, die auch Richtung Osten wollen, sitzen deswegen seit Tagen in Carloforte fest.
Logbucheintrag: 14.04.03
Position: Carloforte/Sardinien
Wetter: sonnig, 22°C, windig
Die beiden Deutschen im Motorboot vor uns haben Probleme mit ihrem Motor. Uwe juckt es in den Fingern &Mac246; Motorbootfahrer. Dann geht er doch zu ihnen rüber. Was soll ich sagen, es dauert gar nicht so lange und der Motor läuft wieder. Er war wohl nicht richtig entlüftet. Komisch, gestern hatte ich den einen Herren doch ganz dumm gefragt, ob er den Motor denn entlüftet hätte. Natürlich &Mac246; dumme Frage. Zu Uwe haben sie zwar etwas von einer Einladung zum Essen gesagt. Wir warten mal ab, aber dann muss Conny doch noch zum Supermarkt, um für ihr Schnellgericht einzukaufen.......
Logbucheintrag: 15.04.03
Position: Carloforte/Sardinien
Wetter: sonnig, 23°C, windig
Wir haben eine Einladung zum Abendessen von den beiden Italienern Salverio und Guido von der Sole Mio bekommen. Salverio hat gekocht. Es gibt Pasta in einer ausgezeichneten Thunfischsauce, dazu Salat, in Würfel geschnittener Pecorinokäse und kalter Braten mit Rosmarin gewürzt. Dann ein weiterer Höhepunkt des Essens. Salverio ist Guidos Aufforderung nachgekommen und hat eine superleckere Nachspeise gezaubert. Salverio scherzt über Guido, dass er nur ans Essen denkt. Ihre Arbeitsteilung sieht so aus, er kocht und Guido muss den Abwasch machen. Armer Guido mit drei zusätzlichen Personen wird er später viel Arbeit haben. Die Konversation läuft übrigens in einem Mix aus Italienisch, Französisch, Englisch und Deutsch und mit Händen und Füssen. Das funktioniert immer. Die beiden sind ein super Gespann mit viel Humor. An diesem Abend gibt es trotz der sprachlichen Barrieren viel zu lachen und wir trinken auf die Deutsch-Italienische Freundschaft.
Logbucheintrag: 16.04.03
Position: Carloforte/Sardinien
Wetter: sonnig, 24°C
Als Conny und ich von unserem morgendlichen Spaziergang zurückkommen, treffen wir Guido und Salverio bei uns an Bord an. Uwe zeigt den beiden gerade seine Wettersoftware. Die beiden Herren haben uns ihre verderblichen Vorräte gebracht. Beide reisen heute zurück nach Italien und lassen ihr Boot vorerst in Carloforte liegen. Wir planen unsere Abfahrt für morgen früh. Das Wetter sieht ganz gut aus.
Logbucheintrag: 17.04.03
Position: Überfahrt von Carloforte/Sardinien nach Mahon / Menorca
Wetter: sonnig, 22°C
Gegen 7.15 Uhr verlassen wir Carloforte in Richtung Mahon/Menorca. Erst umrunden wir die Insel in nördlicher Richtung, bevor wir endlich den Motor abstellen und mit Großsegel und Genua hart am Wind gen Westen segeln. Das Wetter meint es gut mit uns, die Sonne scheint, kaum Wölkchen am Himmel und der Wind bläst in angemessener Stärke. Gegen 11 Uhr das erste Highlight des Tages. Eine kleine Herde Delfine taucht neben uns auf, schwimmt immer wieder um den Bug unserer Inspiration herum und begleitet uns für einige Minuten. Etwa eine Stunde später setzt sich ein kleiner Vogel bei uns ins Cockpit. Er scheint völlig erschöpft zu sein, denn wir kommen recht nahe an ihn heran. Er sucht sich ein windgeschütztes Plätzchen und bleibt sicherlich mehr als eine Stunde dort sitzen. Im Laufe des Tages tauchen noch einmal Delfine auf und Vögel versuchen auf unserem Boot zu landen. Es wird nicht langweilig. Als Uwe nachts Wache hält, werde ich im Salon durch extreme Schräglage und vom Tisch rutschende Seekarten geweckt. Uwe ist im Regattafieber und holt alles aus unserer Inspiration heraus. Ich bitte ihn um fahrgastfreundliches Segeln. Nur unter Protest kommt er meinem Wunsch nach. Während meiner Nachtwache bekommen wir wieder Besuch. Ein kleiner Vogel fliegt unter unsere Sprayhood, sucht sich ein warmes Plätzchen und bleibt dort sitzen. Ich lasse ihn in Ruhe, denn sicherlich ist er genauso müde wie ich.
Logbucheintrag: 18.04.03
Position: Überfahrt nach Mahon / Menorca
Wetter: sonnig, 22°C
Kurz nach Sonnenaufgang setzt unser blinder Passagier seinen Flug fort. Conny verlässt ihre Koje und kommt rauf ins Cockpit. Das Wetter zeigt sich von seiner schönen Seite. Leider müssen wir am Nachmittag die Segel komplett einholen. Der Wind ist total eingeschlafen. Um 16.34 Uhr ruft Uwe Land in Sicht. Und wirklich ganz weit hinten am Horizont tauchen die Umrisse Menorcas auf. Dann das nächste Highlight: Uwe und Conny haben einen Hai gesehen. Ich habe ihn natürlich verpasst. Wir sind nur noch 15 Seemeilen vor Menorca. Dann dauert es aber doch noch bis 19.10 Uhr, bis der Anker fest eingegraben im Sand der Bucht Cala Taulera liegt und wir uns im Cockpit ein Ankunftsbier gönnen. Nach 38 Stunden haben wir unser Ziel erreicht.
Logbucheintrag: 19.04.03
Position: Mahon / Menorca
Wetter: sonnig, 24°C
Am Morgen verholen wir von der Cala Taulera in den Hafen von Mahon und legen an der aus Holz gebauten Insel Isla Clementine an. Hier liegen wir wie am Steg. Am Nachmittag bekommen wir Nachbarn. Roland und Marlis legen mit ihrer 56 Fuß Nordia neben uns an. Wie sie uns später erzählen segeln sie immer allein und haben die Welt schon einmal umrundet. Die letzten 2 Jahre verbrachten sie in der Karibik.
Logbucheintrag: 21.04.03
Position: Mahon / Menorca
Wetter: sonnig, 22°C
Da wir an der Isla Clementina über Wasser- und Stromanschluss verfügen, machen wir noch das Boot klar, d. h. Boot reinigen, Wäsche waschen, Wassertanks füllen. Connys Flieger geht heute Nachmittag. Nachdem wir sie an Land verabschiedet haben, verholen wir zu einer Mooringboje im Hafenbecken.
Logbucheintrag: 22.04.03
Position: Mahon / Menorca
Wetter: sonnig, 23°C
Für heute haben wir uns ein Auto gemietet. Um 8.30 Uhr geht es los Richtung Ciutadella, die zweite große Stadt im Westen Menorcas. Nach einer knappen Stunde haben wir unser erstes Ziel erreicht. Ciutadella hat eine wunderschön hergerichtete Altstadt, die mit ihren vielen kleinen Geschäften zum Bummeln einlädt. Und weiter geht es Aussichtspunkt auf dem El Toro auf 357m Höhe, die höchste Erhebung der Insel. Von dort aus haben wir einen wunderschönen Blick auf das Inland sowie auf die Nordostküste der Insel. Weiter führt uns unser Weg nach Fornells, ein kleines Städtchen an einer wunderschön großen Bucht im Nordosten der Insel gelegen. Hier wollen wir auch bald vor Anker gehen. Unsere Tour führt uns noch durch viele nette kleine Orte und vorbei an herrlichen Buchten mit türkisfarbenem Wasser. Menorca ist zu dieser Zeit wunderschön grün mit vielen sanften Hügeln und kleinen Tälern. Erfreulicherweise sind nur wenige Touristen unterwegs.
Logbucheintrag: 23.04.03
Position: Mahon / Menorca
Wetter: sonnig, 22°C
Am Nachmittag verlassen wir die Mooringboje und verholen zur benachbarten Bucht Cala Taulera. Als wir den Anker fallen lassen wollen funktioniert unsere Ankerwinde nicht mehr vernünftig. Wir können weder Kette geben noch einholen. Mühsam zieht Uwe per Hand die bereits gegebene Kette wieder ein. Dann fahren wir zurück und machen an der Mooringboje wieder fest. Uwe stellt fest, dass ein Splint abgebrochen ist. Nachdem er ihn ersetzt und wir die Ankerwinde getestet haben, verholen wir wieder in die Bucht. Das Ankern klappt diesmal ohne Probleme. Die Ankerwinde funktioniert wunderbar. In der Bucht herrscht eine herrliche Ruhe und wir genießen die Restsonne des Tages, bevor Uwe uns mit selbstgemachter Pizza verwöhnt.
Logbucheintrag: 24.04.03
Position: Mahon / Menorca
Wetter: sonnig, 22°C
Wir liegen in der Bucht Cala Taulera vor Anker und während ich in der Stadt Besorgungen mache, nutzt Uwe die Zeit für kleinere Reparaturen. Der Wind frischt am Nachmittag auf, daher bleiben wir bis in den frühen Abend an Bord und schieben Ankerwache. Am frühen Abend fahren wir mit dem Dinghi doch noch rüber in die Stadt zum Schiffsausrüster, um uns nach einer Wasserpumpe zu erkundigen.
Logbucheintrag: 25.04.03
Position: Mahon / Menorca
Wetter: sonnig, 23°C
Endlich gegen 13.15 Uhr heißt es Anker auf. Wir möchten in den nächsten Tagen die Insel umrunden, d. h. von Bucht zu Bucht segeln, ankern, Umgebung erkunden und die Ruhe genießen. Zum Baden ist das Wasser leider noch zu kalt. Die leichte achterliche Brise bereitet uns eine Premiere in diesem Jahr. Wir setzen unseren Blister. Es ist ein schöner Anblick und mit 5 Knoten segeln wir entlang der Küste gen Norden mit Ziel Isla Colom im Nordosten, keine 7 Seemeilen von Mahon entfernt. Welch herrliches Segeln bei Sonnenschein und blauem Himmel. Gegen 15.30 Uhr haben wir unseren Ankerplatz bereits erreicht. Es ist eine wunderschöne Bucht ohne Bebauung, nur Natur um uns herum und wunderschönes klares Wasser, das zum Eintauchen lockt. Aber es ist wirklich noch zu kalt. Uwe misst 16 Grad mit seinem Weinthermometer. Mit dem Dinghi rudern wir erst einmal an Land zu einer kurzen Erkundung, bevor wir das Abendessen bei angenehmen Temperaturen draussen im Cockpit einnehmen. Langsam geht die Sonne unter, es wird dunkel. Uwe kramt in seiner recht umfangreichen CD-Sammlung. Und dann ertönt es laut aus unseren Cockpitlautsprechern in die weite, einsame Bucht hinaus Angie von den Rolling Stones, dann einige Lieder von Eros Ramazotti und die Gypsy Kings. Ein Sternenhimmel tut sich auf und der Wind hat nachgelassen, als ob auch er der Musik lauschen wolle...
Logbucheintrag: 26.04.03
Position: Mahon / Menorca
Wetter: sonnig, 22°C
Erst am Vormittag löst die Sonne die Wolkendecke auf. Mit dem Dinghi rundern wir, d. h. ich lasse mich von Uwe rudern, an Land und wandern durch die blühende Landschaft, über Hügel, durch trockene Flussbetten hinüber in die benachbarte Bucht. Dort gibt es eine Lagune, die normalerweise durch einen kleinen Fluss mit dem Meer verbunden ist. Aber das Flussbett ist trocken. Also wird es erst mal nichts mit einer Dinghitour in die Lagune. Zurück an Bord genießen wir den Sonnenschein. Wenn wir uns nicht vorsehen bekommen wir noch einen Sonnenbrand. Am späten Nachmittag dreht der Wind und die Wellen drücken direkt in die Bucht. Wir holen den Anker auf und entscheiden uns die kurze Strecke nach Mahon in die Bucht Cala Taulera zurückzusegeln. Da die Bucht bereits gut besucht ist ankern wir am Rand, stecken aber ordentlich Kette. Das Abendessen nehmen wir dann im Cockpit gemütlich bei einem Glas Rotwein ein. Dann dreht der Wind und Uwe möchte einige Meter Kette einholen. Aber die Ankerwinde macht nur noch merkwürdige Geräusche und nichts ist mit Kette einholen. Nach vielen Überlegungen ziehen wir das Ankergeschirr im Zusammenspiel von Menschenkraft und Elektrowinsch hoch. Gut, dass wir vorher eine Trippleine am Anker befestigt hatten. Es ist mittlerweile 21 Uhr und dunkel geworden. Wir verlassen die Bucht und verholen in den Hafen Mahon gleich nebenan. Dort machen wir an einer freien Mooringboje fest für die Nacht. Und morgen sehen wir uns den Schaden mal aus der Nähe an......
Logbucheintrag: 27.04.03
Position: Mahon / Menorca
Wetter: sonnig, 24°C
Gleich nach dem Frühstück zerlegt Uwe an die Ankerwinde. Das Getriebe ist völlig hinüber. So eine S....... Heute ist Sonntag. Wir können frühestens morgen wegen entsprechender Ersatzteile in Deutschland anfragen. Den Nachmittag bummeln wir durch Mahon und als wir an der Promenade am Hafen entlang der Restaurants schlendern überkommt Uwe grossen Appetit auf chinesische Küche. Chinesische Küche auf den Balearen? Ich würde ja lieber Paella essen, lasse mich dann doch überreden. Nach dem Essen kann ich aber mit Sicherheit sagen, dass ich wohl zum letzten Mal in einem chinesischen Restaurant auf den Balearen war.
Logbucheintrag: 28.04.03
Position: Mahon / Menorca
Wetter: sonnig, 23°C
Gibt es kurzfristig lieferbare Ersatzteile für unsere Ankerwinde? Diese Frage wird wohl erst morgen zu beantworten sein, denn wir haben eine Maxwell Ankerwinsch und die Ersatzteile kommen wenn überhaupt aus den USA . Ja, aber da gibt es ja diese Zeitverschiebung....
Parallel zu der Ersatzteillösung erkundigen wir uns rund um Mahon nach einer neuen Ankerwinde. Doch bei uns passt ja noch lange nicht jede. Es muss schon eine Winde besonderer Bauart sein und wenn Uwe schon eine neue kauft, dann soll sie auch vernünftig dimensioniert sein. Trotz vieler Telefonante und Aufsuchen diverser Schiffsausrüster finden wir keine befriedigende Lösung.
Logbucheintrag: 29.04.03
Position: Mahon / Menorca
Wetter: wolkenlos, 24°C
Ich weiß gar nicht wie viel und wie oft wir mit diesem oder jenen heute Vormittag wieder telefoniert haben. Letztendlich ist die Entscheidung gefallen. Uwe bestellt eine neue Ankerwinde in Deutschland mit schnellstmöglicher Lieferung an unsere nächsten Gäste Martin und Carsten. Sie fliegen am Sonntag zu uns nach Menorca. Hoffen wir, dass alles glatt geht und die beiden unsere neue Ankerwinde mitbringen werden.
Logbucheintrag: 30.04.03
Position: Mahon / Menorca
Wetter: bedeckt, 22°C
Uwe setzt mich am Vormittag am Dinghi-Steg ab. Morgen ist auch hier Feiertag und die meisten Geschäfte werden geschlossen sein. Also werde ich heute Vormittag die notwendigen Dinge wie Fleisch, Gemüse und Brot für die nächsten Tage einkaufen. Uwe ist mit dem Einbau unserer Wasserumwälzpumpe beschäftigt. Dieses Unterfangen gestaltet sich schwieriger als erwartet. Als ich ihn am frühen Nachmittag anfunke um mich vom Steg wieder abzuholen ist die Pumpe noch gar nicht eingebaut. Es fehlten Anschlussstücke, die er vor kurzer Zeit erst beim Schiffsausrüster holen konnte. Den ganzen Tag verbringt er mit dem Einbau dieser Pumpe, während ich mich im Cockpit mit Spanischvokabeln auseinander setze. Dann ist es endlich so weit. Alle Schläuche halten und warmes Wasser fließt aus dem
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APRIL 2003 zurück
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