Logbucheintrag: 01.07.04
Position: Vlikhobucht, Lefkas
Wetter: sonnig, 31 °C
Am Vormittag brechen wir zur Insel Kalamos nach Porto Leone zum verlassenen Dorf auf. Wir sind ein wenig enttäuscht, haben wir doch ein richtiges Dorf und nicht nur drei verlassene Häuschen erwartet. Nach einem kleinen Mittagssnack machen wir uns auf den Rückweg und segeln zwischen Meganisi und Kalamos zurück zur Vlikhobucht. Dabei treffen wir auf Peter und Karla mit ihrer SY Odulphus. Sie sind auf dem Weg in die Bucht Porto Atheni auf Meganisi. Wir verabreden uns dort für morgen. Am Abend schauen wir in einer Taverne direkt am Strand das Fußballspiel Griechenland gegen Tschechien. Die Griechen sind total aus dem Häuschen, als das Spiel gewonnen ist. Einer springt sogar vor Freude in voller Bekleidung ins Wasser. Die Bucht wird durch Feuerwerksraketen und laute Musik beschallt, überall wird gefeiert.
Logbucheintrag: 02.07.04
Position: Vlikhobucht, Lefkas
Wetter: sonnig, 33 °C
Heute ersegeln wir uns die nördlich gelegenen Buchten Meganisis. Wir segeln in die Buchten hinein, schauen uns um und dann segeln wir wieder hinaus, so richtiges gemütliches Daysailing. In der Bucht Porto Atheni liegen Peter und Karla vor Anker. Wir gesellen uns zu ihnen und laden sie auf ein Gläschen Wein ein. Am Abend motoren wir zurück in die Vlikhobucht, denn dort fühlen wir uns besonders nachts gut aufgehoben. Als wir dort vor Anker liegen meldet sich das Handy mit einer SMS von Harald und Regina von der SY Markan Angin. Sie liegen nur wenige 100 Meter von uns entfernt.
Logbucheintrag: 03.07.04
Position: Nidri, Lefkas
Wetter: sonnig, 35 °C
Es ist wahnsinnig heiss geworden. Die Sonne brennt unerbittlich. Damit sich das Boot nicht zu sehr aufheizt bauen wir unser grosses Sonnenverdeck auf. Mit dem Dinghi fahren wir in das nahegelegene Touristenörtchen Nidri. Einkaufen, Internet und Schiffsausrüster stehen auf dem Programm. Endlich finden wir den lang gesuchten Ankerkettenhaken. Den Rest des Tages verstecken wir uns vor der Sonne unter unserem Verdeck. Zwischendurch ist natürlich eine Abkühlung durch einen Sprung ins mittlerweile warme Wasser nötig, sonst ist die Hitze kaum auszuhalten.
Logbucheintrag: 04.07.04
Position: Vlikhobucht, Lefkas
Wetter: sonnig, 35 °C
Unser Kühlschrank kühlt nicht mehr. Was gibt es schlimmeres? Alle uns erdenklichen Reparaturversuche scheitern. Am späten Nachmittag fahren wir mit dem Dinghi nach Nidri, um Eis für die Kühlung zu besorgen. Beim Schiffsausrüster fragen wir nach einem Spezialisten für Kühlsysteme. Er vertröstet uns auf morgen. Am Abend treffen wir uns mit Karla und Peter. Sie liegen seid einigen Tagen direkt vor Nidri vor Anker. Uns ist es dort zu geschäftig und laut, darum liegen wir eine Bucht weiter. Zusammen wollen wir in Nidri das Europameisterschaftsfinale zwischen Griechenland und Portugal erleben. Die Lokale platzen aus allen Nähten, jeder will das Spiel sehen. Kaum ist der Schlusspfiff ertönt geht die große Party los mit Feuerwerk, Leuchtraketen, Musik. Auto- und Rollerkorsos ziehen durch die Strassen, Hubkonzerte. Die Griechen sind total aus dem Häuschen und stolz über den Erfolg ihrer Mannschaft und den gönnen wir ihnen auch von Herzen. Und Otto Rehagel ist der König von Griechenland.....
Logbucheintrag: 05.07.04
Position: Vlikhobucht, Lefkas
Wetter: sonnig, 34 °C
Der Kühlschrank funktioniert noch immer nicht. Der Schiffsausrüster kann seinen Kühlsystemexperten nicht erreichen und ein englischer Fachmann hat erst in zwei Tagen Zeit und nimmt pauschal schon mal mindestens 50 Euro. Wir verabreden uns mit Karla und Peter für morgen zu einer Rollertour über die Insel.
Logbucheintrag: 06.07.04
Position: Rollertour auf Lefkas
Wetter: sonnig, 34 °C
Roller mieten auf Lefkas ist nicht teuer. Wir zahlen 8 Euro pro Fahrzeug pro Tag und los geht es. Unsere erste Station ist Vasiliki im Südwesten Lefkas. Dort treffen wir unverhofft auf Fritz und Kobi auf der SY Laetitia. Wir haben sie in Lefkas bei Karla und Peter an Bord kennen gelernt. Nach der angebotenen kleinen Erfrischung geht es weiter nach Port Katsiki, in eine wunderschöne Bucht mit türkisfarbenem Wasser, herrlichen weissen Klippen an der Westküste Lefkas. Es ist eine traumhafte Bucht, nur leider völlig ungeschützt bei den vorherrschenden Nordwestwinden. Unsere weitere Tour führt quer über die Insel durch grüne, fruchtbare Täler. Wer hätte gedacht, dass auch diese Insel so grün ist. Da wir noch genügend Zeit haben fahren wir noch nach Lefkas-Stadt und erkundigen uns bei den dortigen Schiffsausrüstern nach Reparaturmöglichkeiten für unseren Kühlschrank.
Als wir am Abend wieder zurück an Bord sind ist es im Boot unerträglich heiss. Wir entschließen uns draußen zu schlafen. Doch im Ort Vlikho findet wohl ein Open-Air-Konzert statt, das bis spät nach Mitternacht laut über die ganze Bucht tönt. Die Musik ist fast so unerträglich wie damals während des Ramadan in Monastir.
Logbucheintrag: 08.07.04
Position: Lefkas-Stadt, Lefkas
Wetter: sonnig, 36 °C
Wir starten heute morgen um 7 Uhr nach Lefkas-Stadt und gehen dort vor Anker. Wir haben für 10 Uhr einen Termin zwecks Kühlschrankreparatur. Gegen 12 Uhr trifft der gute Mann endlich ein. Er macht und tut, ist sich aber nicht ganz schlüssig und meint es liege vermutlich an der Elektrik. Er füllt Gas nach und dann arbeitet der Kühlschrank auch wieder. Wir zahlen 20 Euro und sind happy, endlich Schluss mit dem Eis kaufen. Bei herrlichem Segelwetter mit 25 Knoten achterlich sind wir auch schnell unterwegs und gehen bald wieder in der Bucht von Vlikho vor Anker. Nur leider ist in der Zwischenzeit der Kühlschrank schon wieder ausgefallen....
Logbucheintrag: 09.07.04
Position: Vlikhobucht, Lefkas
Wetter: sonnig, 37 °C
Wegen des defekten Kühlschranks stehen wir telefonisch in Kontakt mit der Hotline von Waeco. Uwe macht und tut und testet, er versucht die Fehlerquelle einzugrenzen. Waeco vermutet daraufhin, dass die Steuerungseinheit defekt ist. Also bestellen wir eine neue Einheit, die unsere nächsten Gäste aus Deutschland mitbringen können. Das wird in 10 Tagen sein. Bis dahin heißt es also weiterhin Eis kaufen. Was beschweren wir uns eigentlich. Es gibt Boote, die haben gar keinen Kühlschrank.
Logbucheintrag: 10.07.04
Position: Vlikhobucht, Lefkas
Wetter: sonnig, 38 °C
Heute erkunden wir Sivota, eine beliebte Bucht mit nettem Ort im Süden Lefkas. Aber es ist uns dort einfach zu voll mit Charterern und Flotillen und ausserdem ist das Wasser trübe. Nach einer knappen Stunde gehen wir wieder Anker auf und segeln zur Insel Skorpio, wo das Wasser herrlich klar und bestimmt vier bis fünf Grad kühler ist als in der Vlikhobucht.
Logbucheintrag: 12.07.04
Position: Sivota, griech. Festland
Wetter: bedeckt, 31 °C
Gegen 6 Uhr brechen wir von Lefkas-Stadt auf durch die 1. Brücke und auf geht es zurück nach Norden Richtung Korfu. Wir stoppen in Sivota und bekommen einen Platz längsseits der Mole. Am Abend lädt mich Uwe zum Essen ein. Er hat mal wieder Hunger auf einen Schweinefiletspiess in Georgeos Familiy Restaurant.
Logbucheintrag: 13.07.04
Position: Sivota, griech. Festland
Wetter: bedeckt, 25 °C
Gegen ein Uhr nachts werde ich wach, weil eine Luke zufällt. Kräftiger Wind kommt auf, kurze Zeit später ist ein Gewitter über uns mit starken Böen. Wir überprüfen unsere Leinen und Fender und schließen alle Luken. Wie beruhigend längsseits fest zu liegen, statt jetzt vor Anker bei diesen heftigen Böen. Irgendwann ist der Spuk dann vorbei. Der Morgen begrüsst uns mit blauem Himmel und Sonnenschein, aber es ist nicht mehr so heiss wie in den letzten Wochen. Mit dem Dinghi fahren wir zum Baden und Schnorcheln hinaus in eine der vielen Buchten rund um Sivota. Langsam füllt sich die kleine Marina, der Wetterbericht kündigt 6 bis 7 Windstärken an. Uwe und ich helfen einem deutschen Pärchen beim Anlegen. Und ich denke noch, dass der Mann grosse Ähnlichkeit mit einem Schauspieler hat. Uwe lacht mich aus. Auf dem Weg in unser Stammlokal an der Promenade kommen wir mit dem Pärchen noch einmal ins Gespräch. Und wirklich er ist Schauspieler. Kennt ihr Sigmar Solbach? Oder die Serie Dr. Frank, der Arzt dem die Frauen vertrauen? Genau den haben wir kennengelernt.
Logbucheintrag: 14.07.04
Position: Sivota, griech. Festland
Wetter: zeitweise bewölkt, 25 °C
Das Boot kennen wir doch. Es ist die SY C`est la vie. Wir haben Oswald im Juni in Plataria kennengelernt. Am späten Nachmittag treffen wir Oswald auf der Promenade. Seine Frau Christa und sein Neffe Erik sind diesmal als Crew dabei. Gemeinsam sitzen wir direkt an der Promenade in unserem Stammlokal der Bamboo Place Bar und beobachten die einlaufenden Jachten, die trotz des kräftigen NW-Windes versuchen am Stadtkai vor Buganker festzumachen. Der Kai ist dem Wind völlig ausgesetzt. Wellen schwappen bereits über den Kai auf die Promenade. Ankerketten kreuzen sich, Boote rammen sich, eine Ankerkette reisst beim Anlegemanöver sogar und mit einer wahnsinnigen Geschwindigkeit wird dieses Boot aus seiner anvisierten Liegeplatzlücke am Kai herauskatapultiert. Einerseits amüsieren wir uns köstlich, andererseits tun uns die Segler Leid unter diesen erschwerten Bedingungen anzulegen.
Logbucheintrag: 16.07.04
Position: Sivota, griech. Festland
Wetter: sonnig, 25 °C
Gegen Mittag fahren wir mit dem Dinghi bei Oswald und Christa vorbei. Sie liegen mit ihrem Boot in einer Badebucht nördlich des Hafens vor Anker. Dort lernen wir dann auch Andre und Ina aus Oldenburg auf ihrer SY Achterdiek kennen. Sie sind Liegeplatznachbarn von Oswald in der Gouvia Marina. Abends treffen wir uns alle zum Essen in Georgeos Familiy Restaurant. Es soll ja das beste Restaurant im Ort sein. Das behaupten auch Tina und Wolfgang, die ja seid vielen Jahren hier leben.
Logbucheintrag: 19.07.04
Position: Gouviamarina, Korfu
Wetter: sonnig, 26 °C
Nach langer Zeit gönnen wir uns mal wieder einen Marinatag. Um 8 Uhr morgens machen wir in der Marina fest. Das Programm für den Tag steht fest: Wäsche waschen, Boot innen und aussen saubermachen, einkaufen, Internet und morgen treffen Peter und Steffi ein. Sie bringen auch das Ersatzteil für den Kühlschrank mit.
Logbucheintrag: 20.07.04
Position: Gouviamarina, Korfu
Wetter: sonnig, 26 °C
Gegen 10.30 Uhr stehen Steffi und Peter vor unserer Inspiration. Herzlich Willkommen. Nach einem kleinen Frühstück sind wir alle gespannt, ob mit der neuen Steuerungseinheit der Kühlschrank wieder funktionstüchtig ist. Pech gehabt, das ist es auch nicht. Uns bleibt keine andere Wahl. Im Marinabüro bitten wir um einen Spezialisten für Kühlsysteme. Der hat allerdings erst morgen früh Zeit. Also erst einmal rein ins Dinghi, raus aus der Marina zum Baden in eine Bucht. Dann geht&Mac226;s mit dem Dinghi zum Lidl einkaufen. Das heißt, wir legen das Dinghi an einen Steg in einer Bucht ganz in der Nähe des Lidls, gehen über die Strasse und schon sind wir da. Nach dem Einkaufsstress werden wir von Uwe mit einem Melonencocktail belohnt.
Logbucheintrag: 21.07.04
Position: Bucht Valtou, Griech. Festland
Wetter: sonnig, 25 °C
Der Kühlschrank läuft wieder, dafür zahlen wir für vielleicht drei Arbeitsstunden, Kompressoreinsatz und Gasverbrauch 210 Euro. Wir müssen kräftig schlucken über die Rechnung. Am späten Mittag verlassen wir die Marina, ein kurzer Badestopp und dann motoren wir wegen Windmangel in die 18 SM entfernte Bucht Valtou. Dort verbringen wir zusammen mit nur einem weiteren Boot eine ruhige, laue Nacht.
Logbucheintrag: 24.07.04
Position: Lakka, Paxos
Wetter: sonnig, 28 °C
Am Morgen so gegen 9 Uhr brechen wir von Lakka auf Paxos nach Antipaxos auf. Dort liegen im Nordosten der Insel wunderschöne Buchten mit weissem Sandstrand und türkisfarbenem Wasser. Verständlicherweise sind diese Buchten in Zeiten der Hochsaison von Ausflugsbooten besonders stark besucht. Deshalb verlassen wir diese wunderschöne Ecke gegen 14 Uhr bereits wieder, denn die Buchten sind jetzt total überfüllt. Lärm und Wellen von vorbeifahrenden Dinghis und Ausflugsbooten machen das Ankern ungemütlich. Unser nächstes Ziel ist Gaios, der Hauptort auf Paxos. Es ist ein netter, wenn auch recht touristischer Ort mit italienischem Flair. Dort liegt auch die weltgrößte Slup Mirabella V vor Anker. Hier nur einige kurze Daten: Länge über alles 75,22 m, Breite 14,82 m, Masthöhe 89 m, Baum (Länge/Breite/Tiefe) 28/2/1,78 m. Wochenpreis im Luxuscharterbetrieb: 250.000 Dollar.
Logbucheintrag: 26.07.04
Position: Gouviamarina, Korfu
Wetter: leicht bewölkt, 24 °C
Der Wetterbericht meldet Gewitter. Wir brechen vormittags nach Korfu zur Gouviamarina auf. Mit Südostwind in Böen bis 28 Knoten von achtern sind wir schnell unterwegs. Am Abend sind wir auch froh sicher in der Marina zu liegen, da sich heftige Gewitter mit starken Regenfällen über uns entladen. Wie klein die Welt doch ist. Neben uns hat ein italienisches Charterboot festgemacht. Den Skipper kennen wir aus Crotone/Italien. Er hatte uns damals ein Glas Rotwein ausgegeben, nachdem wir ihm beim Anlegen geholfen hatten.
Logbucheintrag: 28.07.04
Position: Sivota, Griech. Festland
Wetter: sonnig, 25 °C
Gegen 11.30 Uhr verlassen wir Gouvia mit Ziel Sivota, mittlerweile unsere 2. Heimat. Erst gehen wir vor Sivota in eine Bucht vor Anker. Aber die vielen vorbeifahrenden Schlauchboote machen das Ankerliegen sehr unruhig. Wer reduziert schon gerne die eigene Geschwindigkeit, wenn man doch so ein Boot so schön zum Schaukeln bringen kann. Wir verholen in die halbfertige Marina und gehen längsseits an ein griechisches Charterschiff. Jetzt hat Uwe alle Ruhe, um das Abendessen zuzubereiten. Gute deutsche Küche, es gibt Gulasch. Tina hat uns übrigens anlegen sehen. Am Abend kommt sie mit ihrem Hund Lola noch auf ein Schwätzchen vorbei.
Logbucheintrag: 30.07.04
Position: Sivota, Griech. Festland
Wetter: leicht bewölkt, 26 °C
Uwe ist zwecks Büchertausch kurz mal rüber zur SY Bonito gegangen, ein Österreicher, der häufig allein segelt. Aber was heißt schon mal kurz rüber gehen. Nach etwa zwei Stunden kommt Uwe zurück, aber auch nur weil Manfred, der Öschi, einen Termin mit Tina hat. Der hat aber schon einiges erlebt, das Gespräch war sehr interessant, meint Uwe. Am Abend gehen wir auf ein Bier zum Sonnenuntergang in unser Stammlokal. Auch Manfred ist auf der Promenade unterwegs und gesellt sich später zu uns und schon bald lässt er uns an seinen Erlebnissen und Erfahrungen teilhaben.
Logbucheintrag: 31.07.04
Position: Sivota, Griech. Festland
Wetter: sonnig, frischer Wind, 25 °C
Sivota sind zwei kleine grüne Inseln vorgelagert mit herrlichen Buchten und glasklarem Wasser. Wir verbringen täglich viel Zeit mit dem Dinghi rund um die Inseln zu fahren und an verschiedenen Stellen zu baden und zu schnorcheln. Am späten Nachmittag läuft die SY C`est la vie mit Oswald und Christa wieder mal ein. Da verabreden wir uns doch auf ein Bier nach dem Essen im Stammlokal.
Juli 2004 zurück